“Versuchen Sie ihr Glück”, sagt Sepp Wildbahner und drückt mir im Granatium Radenthein einen Pickel in die Hand. In der stillgelegten Edelsteinmine soll ich mit spitzem Hammer die Edelsteine direkt aus dem Gestein klopfen. “Wenn Sie ohne Granat zurückkommen, haben Sie etwas falsch gemacht”, sagt er schmunzelnd. Er greift in seine Hosentasche und zieht kleine Steine hervor. Kirschgroße schwarze Karfunkelsteine kullern über seine Handfläche. Ungeschliffene Granate, dunkel und unscheinbar wie Kiesel. „Granate liegen extrem schwer auf der Hand und haben immer zwölf Ecken“, erklärt Sepp Wildbahner. “Sie liegen hier fast auf jedem Wanderweg einfach so rum.” Ich klopfe vorsichtig meinen ersten Stein frei – kaum habe ich ihn freibekommen, fällt er auf einen Felsen und zerspringt. Ich suche einen nächsten schönen, dick wie eine Kirsche und ziehe ihn sanft aus der Mine. Der Granatrausch beginnt, mit einer Tasche voll Steinen kehre ich in das Museum zurück und lasse mir den schönsten schleifen. Immerhin soll er Zauberkräfte haben und unter dem Kopfkissen schlechte Träume wegmachen. www.granatium.at

source

Edelsteinmetropole